Die Kindheit besitzt auch einen spirituellen Sinn

Angélica Periotto
|
02.10.2014 | Donnerstag | 18:00 Uhr

„Kinder singen / vor meinem Fenster / kann es denn / in dieser üblen Welt / etwas schöneres geben?“1

Mit dieser Strophe lädt uns der brasilianische Rundfunksprecher und Dichter, Alziro Zarur (1914-1979), der viel vermisste Verkünder der Religion Gottes, Christi und des Heiligen Geistes2 dazu ein, Kinder in ihrem allerhöchsten Ausdruck zu betrachten und den Wert und die Bedeutung zu erkennen, den diese besitzen, einfach nur weil sie Kinder sind.

Man muss sich fragen, warum Jesus, mit all Seiner Spirituellen Autorität3 als der Planetarische Christus, sich mit solchem Nachdruck diesem Thema gewidmet hat. Etwas, das selbst die Jahrtausende hindurch vom menschlichen Wissen ignoriert worden ist. In Seinem Evangelium lesen wir: „Lasst die Kinder zu mir kommen, denn ihnen gehört das Reich Gottes“ und „wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen“ (Evangelium nach Lukas 18: 16 und 17). Warum wie ein Kind sein? Gibt es einen spirituellen Wert für die Phase der Kindheit?

Tela: Heinrich Hofmann

Das Evangelium sagt auch, dass Jesus, als er mit nur zwölf Jahren, im Beisein Seiner Familie zu den Osterfeierlichkeiten in Jerusalem war, er im Tempel verblieb und die Schriftgelehrten befragte und mit ihnen diskutierte, und diese sich über die Gewandtheit und Weisheit dieses Jungen wunderten, von dem sie nicht wussten, dass es Christus war (Evangelium nach Lukas 2:41 bis 52). Beachten Sie bitte, dass, selbst als Kind, Jesu spirituelle Mitgift, die Er besaß, bei Ihm verblieb.

Wie uns die Religion der Universalen Liebe lehrt, verbleiben die Erfahrungen, die Intelligenzen und Werte, die sich im spirituellen Verlauf der immer wiederkehrenden Leben ansammeln, bei uns und konsolidieren so unsere Spirituelle Weisheit und Persönlichkeit. Dies bedeutet aber nicht, dass Kinder nicht von ihren Familien, den Lehrern oder anderen Verantwortlichen unterwiesen werden sollten. Denn, obwohl sie Ewige Geister sind, und sie sich in der Kindheitsphase befinden, besitzen sie doch nicht ein solches Urteilsvermögen und die Erfahrung, die von den Erwachsenen, die sie erziehen, angehäuft wurden.

Jesus erhielt vom Himmlischen Vater, ja selbst von seinen irdischen Eltern, die Gelegenheit Seinen Beitrag für die Welt zu leisten. Können Sie es sich vorstellen, was passiert wäre, wenn Maria und Josef nicht an Jesus geglaubt und Ihn nicht unterstützt hätten? Und wir selbst, glauben auch wir an diese Geister, die, obwohl diese noch jung sind, zur Freude und Veränderung unseres Zuhauses erscheinen? Paiva Netto, der Vorsitzende und Prediger der Religion des Dritten Jahrtausend, unterstreicht die unverzichtbare Partizipation der Lehrer an der spirituellen Entwicklung der Kinder, indem er vertritt, dass „die Familie der gesegnete Rückhalt der in Entwicklung begriffenen Seelen ist“4. Will heißen, die Familie stellt eine spirituelle Verpflichtung dar. Es ist eine wertvolle Gelegenheit, die Gott uns bietet, nicht alleine aufzuwachsen.

Der Schriftsteller Paiva Netto ließ gleichfalls in seinem Bestseller, „Es ist dringend umzuerziehen!, eine bedeutende Seite des Geistes des Emmanuel veröffentlichen, die aus dem Buch Lebendige Quelle, von Chico Xavier (1910-2002), einem Legionär des Guten Willens (LGW) psychografiert wurde: „Als Jesus uns empfahl, die Kleinen nicht zu verachten, so erwartete Er von uns nicht nur Maßnahmen, die Brot und Kleider beträfen. (…)„Lasst uns mit unserer Haltung und unserem Beispiel, unseren Warnungen und Zucht zu gegebener Zeit an die Ernährung der Jungen denken, so dass es ein für alle Mal hieße, ein Kind bei den heutigen Aufgaben moralisch im Stich zu lassen, es zu seiner eigenen Geringschätzung in den Arbeiten für die es morgen verantwortlich ist, zu verdammen“.

William Luz

   

Mit großem Ernst ist der Familie die Verpflichtung zur spirituellen Entwicklung der Seelen auferlegt, die bereits heute wichtige Entscheidungen für die Gemeinschaft in der wir leben treffen und die auch die Verantwortlichen von morgen sein werden. Was man aber unglücklicherweise immer wieder sehen kann, ist, dass abgesehen von so signifikanten Fortschritten, die auf dem Gebiet der Rechte von Kindern und der Familie erzielt worden sind, es überall auf der Welt an einer tieferen Reflexion hinsichtlich der Verpflichtung zur Erziehung der Kinder mangelt. Es gibt noch vieles, das den Augen der Menschheit verborgen ist. Und um diese Realität zu verändern, lädt uns die Religion der Brüderlichen Liebe dazu ein, sie als eine Hoffnung für die Welt5 zu betrachten, die noch in der Gegenwart zu konstruieren ist.

Und so, wie auch in den Prozessen der intellektuellen Formung, in denen das Individuum die nötige Orientierung erhält, müssen wir den Kleinsten auch die Möglichkeiten bieten die verdiente spirituelle Unterstützung zu erhalten, damit diese sich vollständig und in Sicherheit entwickeln, und glücklich leben können. Gott als Himmlischer Vater der Menschheit hat uns nicht zu Waisen gemacht. Wie viele Erleuchtete wurden nicht von Ihm zur Erde geschickt, um Seine Weisheit, den unterschiedlichen Kulturen, Völkern und Religionen darzubieten? Und diese haben dann Leben, Völker, Zivilisationen mit Bedacht verändert, selbst wenn sie an großen Schwierigkeiten zu leiden hatten. Vor allen Dingen aber, sind alle einmal Kinder gewesen. Und deswegen, angesichts derjenigen, die in diesem Augenblick auf Erden geboren werden und heranwachsen, können wir es nicht unterlassen, unsere Rolle als Erzieher zu erfüllen. Die Zukunft unserer Kinder liegt in den Händen der Familie.

Schicken Sie Ihre Zweifel und Kommentare zu diesem und anderen Themen des Alltags an die Religion Gottes, Christi und des Heiligen Geistes. Machen Sie die Ökumenische Spiritualität zu einem Teil Ihres Lebens! Und wenn Ihnen dieser Inhalt gut tut, dann teilen Sie mit anderen! Er könnte auch die Herzen von so vieler anderer Menschen mehr berühren.

_____________________
1 Erste Strophe des Gedichts „Ein Kind lehrt den Mann“, vom Rundfunksprecher und Dichter Alziro Zarur (1914-1979).

2 Die Religion Gottes, Christi und des Heiligen Geistes – wird auch als die Religion des Dritten Jahrtausends und die Religion der Universalen Liebe bezeichnet. Sie ist die Ökumenische Religion Brasiliens und der Welt.

3 Jesu Autorität – Eine These des Schriftstellers Paiva Netto, aus dessen Buch, „Jesus, der Göttliche Prophet“, Seite 77, 7. Ausgabe. Hierzu können Sie mehr in Die Warnung Schillers und die Aufgabe des Schmerzes.

4 Zitat Paiva Nettos aus der Erstveröffentlichung der Akademie Jesu, des Ökumenischen Christus, „Paiva Netto und die Proklamation des Neuen Gebotes Jesu – Die heroische Sage von Alziro Zarur auf Erden“ (2009), Seite 141.

5 „Die Hoffnung der Welt“ – ein von den Institutionen des Guten Willen Gottes gebrauchter Begriff, der sich, seit den 1950er Jahren und dem viel vermissten Rundfunksprecher, Alziro Zarur, auf die spirituelle Bedeutung der Kinder bezieht.

Übersetzung: Thomas Hempfing

Bewerten Sie diesen Inhalt